Testspiel: BSC Kickers - SSC teutonia 1:5 (0:2)
Heute gings nach Schöneberg. Da waren wir schon lange nicht mehr. Einige Jungs kannten die Gegend nur durch den bekannten und sehr beliebten Döner-Laden "Rüyam". Also: Ende ist nicht immer wenn
der Schiri abpfeift, heute: erst wenn alle aufgegessen haben. Es hat geschmeckt.
Zuvor lieferte das Team ein sehr abgeklärtes und dominantes Spiel gegen den BSC Kickers ab. Dass es noch solche Kunstrasenplätze in Berlin gibt, wusste ich nicht (Monumentenstraße). Ein
runtergetretener und platter Teppich aus den 80er-Jahren - Betonplatte mit Rasenfolie. Und die war auch noch nass. Es war klar, wie damit umzugehen ist: ein gepflegtes Flachpassspiel, keine
langen Bälle und keine intensiven Zweikämpfe führen. Die Verletzungsgefahr war heute einfach zu hoch. Zumal wir "ohne 9" anreisten und mit Erfan und Timo zwei aus der U15 als Unterstützung
hatten, um überhaupt antreten zu können. Beide machten es klasse und unser Team machte es ebenso klasse. Sehr mannschaftdienlich wurden alle mit eingebunden - im Sinne unseres taktischen
Gebildes. Mehr als 500 Pässe sind bestimmt zusammengekommen - bei einer gefühlten Ballbesitzquote größer 80%:
Es wurde eine sehr gute Einheit, die nicht überforderte, aber auch nicht Chancen im Überfluss produzierte. Unsere dritte Linie (Sturm) agierte heute sehr stark zwischen den Linien, das Mittelfeld
konnte mit einer technischen Überlegenheit schalten und walten wie sie wollten und die Außenbahnen schoben immer wieder an und pointierten mit guten Flachpässen in die Spitze die Spielweise.
Unsere Abschlüsse? Na ja. Die Tore waren schön und passten. Bei anderen Gelegenheiten wurde zu lange gezögert oder das Tor "nahe Rüyam" gesehen.
BSC Kickers führt in der Nachbarstaffel ungeschlagen das Feld an. Etwas mehr spielerische Klasse hätten wir erwartet. Ja, der Einsatz stimmte und sie forderten uns auch. Leider ab und zu mit
gefährlichen Mitteln. Grätschen gehörte zum Repertoire der Verteidiger. Auch an der Eckfahne. In zwei, drei Szenen mussten wir Schlimmeres befürchten. Ackerschewski und Dewitz konnten aber
weitermachen. Insgesamt aber eine nette und disziplinierte Mannschaft inkl. Trainer. Alles andere hatte Schiri Olli Ginkel wie immer im Griff.
Freude bereiteten uns auch die vielen mitgereisten Eltern und Fans. Die Sonne schien, nette Smalltalks , nur einer fehlte. Da muss ich aufgrund dieses besonderen und wiederholten Versagens etwas länger ausholen.
Der Ursprung liegt über 40 Jahre zurück. Olympische Winterspiele 1980 in Lake Placid. Habt ihr noch die legendären und verzweifelten Kommentare vom mittlerweile verstorbenen TV-Kommentator Bruno Moravetz im Ohr?:
"Was ist mit Behle? Wo ist Behle? Wir wissen nichts, wir sehen ihn nicht. Behle ist weg. Behle haben wir noch nicht gesehen. Haben sie was gegen Behle oder ist er nicht da oder was ist denn
los?"
Jochen Behle wurde berühmt. Das gefiel anscheinend damals auch unserem etwas älteren Sponsoren-Langsäufer - sorry Langläufer - Thilo Koch, der sich in den morgendlichen
Sonntags-Sportveranstaltungen NICHT ins Bild bringt bzw. regelmäßig fernbleibt. Wir haben ihn jedenfalls nicht gesehen - und Manni hat kommentiert. Jetzt isser berühmt - der Thilo - wie
Behle.
Die Mannschaft geht ab nächste Woche hoffentlich wieder in den Normalmodus und in eine bessere Trainingsbeteiligung. Der Langzeitverletzte Pasic greift wieder ins Training ein, Geimpfte, Verreiste und Ferienpausierer kommen dazu. Am Dienstag sind wir auf die Pokalauslosung gespannt. "Großer Gegner" oder Freilos wären klasse. Egal. Wir nehmen es wie es kommt.
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