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U15: Aus der Hand gegeben!

SSC Teutonia - Lichtenberg 47 1:2 (1:0)

Bitter, bitter. Nach einer überlegen geführten ersten Halbzeit haben wir das Spiel leider noch aus der Hand geben müssen. Ein nicht regelkonformer Handelfmeter sowie ein Sonntagsschuss kurz vor Schluss ließen die Lichtenberger jubeln. Der Respekt war spielbestimmend. Zwei Stunden vor Spielbeginn standen 30 Rot-Weiße bei uns auf dem Platz! Vorbereitung - sie wussten, was wir können, wenn wir es denn umgesetzt kriegen.
Die Lichtenberger starteten verhalten. Wir machten das Spiel. Es brannte nix an - wir waren völlig überlegen. In der 29. Minute wurden wir für die Bemühungen auch belohnt. Patrick machte nach Balleroberung von Phelan das 1:0. Was in der zweiten Halbzeit kommen wird, das war uns grundsätzlich schon klar:   

L47 wird anrennen und pressen. So kam es dann auch. Mit körperlicher und verbaler Mentalität drückte L47 uns in die eigene Hälfte. Unsere Gegenwehr reichte leider nicht in allen Mannschaftsteilen. L47 marschierte fast ungehindert durch unser Mittelfeld. Nicht nur körperlich wehrten wir uns selten, viel schlimmer war, dass wir keinen Fußball mehr spielten! Na klar, ein paar gefährliche Konter hatten wir. Kurz nach der Halbzeit auch die Riesenchance auf 2:0 zu erhöhen. Aber irgendwie war in den zweiten 35 Minuten der Wurm drin. Keine Seitenwechsel, keine Diagonalbälle und die Bälle konnten in den vorderen Reihen nicht mehr fest gemacht werden. Wir machten L47 immer stärker, obwohl wir aus dem Spiel heraus immer noch nichts zuließen. Nur bei Standards mussten wir besonders aufpassen.
Angepeitscht von der L47er Fangemeinde drehte sich das Spiel. Und wenn es denn so läuft, dann reagiert irgendwann auch mal ein junger Schiedsrichter auf die verbale Außenkulisse. Kein Vorwurf an ihn, WIR respektieren alle Entscheidungen. Ein hoher Ball an den Rand des 16ers, Dorde wird in der Luft weggeschubst, er bekommt den Ball auf den Kopf und von dort direkt an die Hand. Freistoß für uns? Nein. Elfmeter für L47. Auch wenn der Schiri keinen Freistoß gibt, dann sind die neu definierten Handregeln eindeutig für diese Situationen festgelegt: 

"Abgesehen von den genannten Vergehen liegt in folgenden Situationen, in denen der Ball an die Hand/den Arm eines Spielers springt, in der Regel kein Vergehen vor: - Der Ball springt direkt vom Kopf oder Körper (einschließlich des Fußes) des Spielers an dessen Hand/Arm." (Regel 12)!

Entgegen aller verständlicher Diskussionen um die Handspielauslegung: dieses Handspiel hätte nicht geahndet werden dürfen. 1:1 per Elfmeter - Kili war dran, der Ball rutschte dann auch noch unglücklich unter ihm durch - was für ein Tag! Und wenn es schon nicht so richtig läuft, dann klappt beim Gegner fast alles. Zwei Minuten vor Schluss fällt der Ball dem Linksaußen halblinks aus 20 Metern vor die Füße, der zieht mal direkt aus der Drehung ab und der Ball landet im Winkel. Unhaltbar! Ein Sonntagsschuss!

Ein verdienter Sieg? Vielleicht wegen der besseren Mentalität in der zweiten Halbzeit und der deutlich besseren Physis. Fußballerisch überzeugte L47 mich nicht. WIR haben einfach zu wenig gegengehalten. Vielleich störten mich auch die Verhaltensmuster der L47-Fans oder Eltern und auch einiger Spieler, dass mir das respektvolle "Gönnen"  sehr schwer fällt. Die haben anscheinend aus den letzten Wochen absolut gar nix gelernt (Schiedsrichterstreik): Schiedsrichterentscheidungen wurden ständig in Frage gestellt, gelbe und rote Karten wurden lautstark eingefordert, mit mir als Linienrichter lagen die "ahnungslosen Herren" am Rande dann auch im Klinsch. Sie stänkerten in fast jeder Situation. Das Schlimme dabei ist: die Fangemeinde erhält auch noch Unterstützung vom Trainerstab. Nix gelernt - würde ich sagen. Dabei ist es soooo einfach!!! Vorbild sein und sich selbst reflektieren. Anfeuern JA.

Für uns geht es jetzt im Normalmodus weiter. Von den Führungsspielern erwarten wir in solchen Spielen mehr Signale. Aber auch das ist ein Lernprozess! Unser Weg ist garantiert noch der Richtige. Die Entwicklung geht immer weiter - manchmal nur kurzzeitig in die falsche Richtung. Das gehört ebenso dazu.

Und wenn es bei uns heute im Spitzenspiel nicht geklappt hat: die D1 machte es etwas besser und knackte den Tabellenführer GW Neukölln mit 1:0. Glückwunsch an euch!    

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